Ultimateregeln

12. Fänger*innen und Positionierung

  1. 12.1. Das Fangen erfolgt, wenn ein*e Spieler*in eine sich nicht drehende Scheibe zwischen mindestens zwei Körperteilen eingefangen hat. Ein Fang kann es einem*r Spieler*in erlauben Scheibenbesitz zu erlangen.
    Annotation: Fangen der Scheibe

    Die Regeln wurden seit 2017 dahingehend aktualisiert, dass „Fang“ und „Scheibenbesitz“ nicht mehr das Gleiche bedeuten. Ein „Fang“ ist, wenn die Scheibe zum ersten Mal von dem*der Fänger*in kontrolliert wird. Sobald ein*e Spieler*in die Scheibe gefangen hat, kann er*sie ins Aus laufen oder die Scheibe den Boden berühren. Dies ist kein Turnover, solange der*die Spieler*in den Fang aufrechterhält, während er*sie sich im Aus befindet oder die Scheibe den Boden berührt, und der*die Spielerin anschließend den Scheibenbesitz etabliert.

    Ein*e Spieler*in etabliert Scheibenbesitz, wenn

    • Er*Sie die Scheibe fängt und den Fang aufrechterhält für mehr als einen wahrnehmbaren Moment, und
    • Den Fang während des gesamten Bodenkontakts im Zusammenhang mit dem Fangen aufrechterhält oder bis er*sie die Scheibe geworfen hat.

    Extra: Damit eine Scheibe als „eingefangen“ gilt, muss sie zwischen mindestens zwei Körperteilen festgehalten werden und darf sich nicht relativ zu diesen beiden Körperteilen bewegen.

    Wenn ein*e Spieler*in zunächst einen Pass fängt und dann, bevor er*sie den Scheibenbesitz etabliert, den Fang nicht aufrechterhält („den Fang aufrechterhalten“ bedeutet andauerndes Festhalten einer sich nicht drehenden Scheibe zwischen zwei Körperteilen), gilt der erste Fang als beendet.

    Ein*e Spieler*in darf die Körperteile, mit denen die Scheibe gefangen wird, wechseln und solange die Scheibe während dieses Wechsels weiterhin von mindestens zwei Körperteilen festgehalten wird, gilt dies als gleicher Fang. (Wenn ein*e Spieler*in die Scheibe z. B. mit der rechten Hand an der Brust einklemmt, kann er*sie die Scheibe auch mit der linken Hand greifen und von der Brust wegnehmen. Solange er*sie die rechte Hand erst von der Scheibe wegnimmt, wenn die linke Hand die Scheibe gegriffen hat, gilt dies als derselbe Fang).

    1. 12.1.1. Falls im Zuge des Fangens der*die Spieler*in durch eine anschließende Berührung mit dem Boden oder einem*r Mitspieler*in oder einem*r regelgerecht positionierten Gegenspieler*in die Kontrolle über die Scheibe verliert, gilt das Fangen als nicht stattgefunden.
      Annotation: Im Zuge des Fangens

      Bodenkontakt oder Kontakt mit einem*r anderen Spieler*in kann als „im Zuge des Fangens“ betrachtet werden, wenn er direkt nach dem Fangen auftritt, eine Folge der Landung nach eine Sprung zum Fangen der Scheibe ist oder auftritt, während der*die Spieler*in nach dem Fangen der Scheibe aus dem Gleichgewicht ist. Wenn z.B. ein*e Spieler*in im Laufen die Scheibe in der Endzone fängt, den Scheibenbesitz daraufhin durch die ersten Schritte nach dem Fang etabliert und dann zum Feiern weiterläuft und dabei stolpert, würde jeder Verlust des Scheibenbesitzes, der als Folge des Feierns auftritt, nicht als „im Zuge des Fangens“ angesehen werden. Eine Möglichkeit zur Entscheidung, ob der Kontakt im Zuge des Fangens passiert, besteht darin, dass ab dem Zeitpunkt zu dem ein*e Spieler*in sich dazu entscheiden könnte stehen zu bleiben und kontrolliert an einem Ort zu sein, jede weitere Aktion nicht mehr im Zuge des Fangens ist. Dies gilt auch, wenn er*sie sich nicht dafür entscheidet, stehen zu bleiben.

  2. 12.2. Nach dem Etablieren des Scheibenbesitzes wird diese*r Spieler*in zum*zur Werfer*in.
  3. 12.3. Falls Angreifer*in und Verteidiger*in zeitgleich die Scheibe fangen, behält das angreifende Team den Scheibenbesitz.
  4. 12.4. Ein*e Spieler*in in einer etablierten Position ist berechtigt, in dieser Position zu bleiben, und darf nicht von einem*r gegnerischen Spieler*in berührt werden.
  5. 12.5. Jede*r Spieler*in ist berechtigt jede Position auf dem Feld einzunehmen, welche nicht von irgendeinem*r Gegner*in eingenommen ist, sofern er*sie beim Einnehmen dieser Position keine Berührung verursacht und sich dabei nicht in einer rücksichtslosen oder gefährlichen Art und Weise bewegt.
    Annotation: Auf rücksichtslose Art und Weise bewegen

    Dazu gehört z.B. über einen längeren Zeitraum zu rennen, ohne zu schauen wohin man läuft, oder auf eine Art und Weise zu diven, die es nicht erlaubt, auf legale Bewegungsänderungen eines*r Gegners*in zu reagieren.

    1. 12.5.1. Wenn allerdings die Scheibe in der Luft ist, darf ein*e Spieler*in sich nicht auf eine Art bewegen, die nur dazu dient, eine*n Gegner*in an einem freien Weg zum Spiel auf die Scheibe zu hindern.
      Annotation: Positionierung von Spielern

      Was: Spieler*in A, welche*r versucht die Scheibe zu spielen, ist es erlaubt langsamer zu werden und eine gegnerische Bewegung zur Scheibe zu behindern. Allerdings darf Spieler*in A sich nicht so bewegen, dass der*die Gegner*in nicht mehr ausweichen kann. Dies ist ein Blockier-Foul (17.4).

      Es kann unter diesen Umständen zu geringfügigem Kontakt kommen, welcher allerdings kein Foul darstellt.

      Extra: Falls Spieler*in A nicht versucht, die Scheibe zu spielen, aber stattdessen einem Teammitglied ermöglicht, zu versuchen die Scheibe zu spielen, so darf Spieler*in A keine*n Gegenspieler*in behindern. Falls Spieler*in A allerdings stehen bleibt oder eine Behinderung nicht beabsichtigt, so ist dies keine Violation, selbst wenn diese Aktion zur Behinderung eines*r Gegenspielers*in führt.

      Das Stichwort in dieser Regel ist „nur“. Die Intention der Bewegung eines*r Spielers*in kann zum Teil dadurch motiviert sein, eine*n Gegenspieler*in am freien Weg zur Scheibe zu behindern, so lange dies Teil des eigenen Spiels zur Scheibe ist.Wenn ein*e hinterherlaufende*r Spieler*in in den*die Spieler*in vor sich hineinläuft, dann ist dies fast immer ein Foul des*der hinterherlaufenden Spielers*in.

      Nach einem Turnover und/oder immer wenn sich ein*e Werfer*in nicht am Pivotpunkt befindet, muss die Verteidigung dem angreifenden Team einen ungehinderten Zugang zur Scheibe und/oder zum Pivotpunkt ermöglichen.

  6. 12.6. Alle Spieler*innen müssen versuchen, das Verursachen von Berührungen mit anderen Spieler*innen zu vermeiden und es gibt keine Situation, in der ein*e Spieler*in das Verursachen einer Berührung rechtfertigen kann. Dies beinhaltet das Vermeiden von Kontakt mit einem*r stationären Gegner*in oder der erwarteten Positionierung eines*r Gegenspieler*s, basierend auf deren aktueller Geschwindigkeit und Richtung.
    Annotation: Versuchen die Scheibe zu spielen

    Ein*e Spieler*in kann als ”ein Spiel zur Scheibe versuchend” (Regel 12.6) betrachtet werden, wenn die Scheibe in der Luft ist und er*sie versucht diese in irgendeiner Weise zu berühren, z.B. um sie zu fangen oder zur blocken.

    Falls ein Spiel zur Scheibe gemacht wird, so müssen die Spieler*innen sicher gehen, dass dies nicht zu nicht-geringfügigem Kontakt mit anderen Spieler*innen führt (sowohl mit deren stationären Position, als auch mit deren erwarteter Position basierend auf aktueller Geschwindigkeit und Richtung), und zwar vor, während oder nach dem Versuch die Scheibe zu fangen.

    Geringfügiger Kontakt ist eine Berührung, die nur geringe Kraft aufweist und die Bewegung und Position eines*r anderen Spieler*in nicht verändert.

    Wenn es zu nicht-geringfügigem Kontakt kommt, ist das Ergebnis des Spielzugs vermutlich nicht gültig, wenn der Verstoß das Spiel beeinflusst hat.

    Ein Verstoß beeinflusst das Spiel, wenn er nachvollziehbar den Ausgang der speziellen Spielsituation beeinflusst, z.B. wenn es einem*r Spieler*in nur durch signifikanten Kontakt mit dem*der Gegenspieler*in möglich war einen Pass zu unterbinden, oder ein*e Gegenspieler*in ein Spiel zur Scheibe hätte versuchen können, wenn der*die Spielerin nicht Kontakt verursacht hätte.

    Das verhältnismäßige Können, die Größe und/oder sportliche Fähigkeiten von beteiligten Spieler*innen sollten bei der Entscheidung, ob das Spiel beeinflusst wurde oder nicht, nicht berücksichtigt werden.

    Annotation: Eine*n Gegenspieler*in mit einer Hand berühren

    Was: Ein*e Verteidiger*in legt eine Hand auf den Rücken des*der Gegenspielers*in, um zu wissen, wo diese*r sich aufhält, ohne ihn*sie anschauen zu müssen.

    Ergebnis: Dies ist eine Violation.

    Warum: Es ist nicht zwingend ein Foul, allerdings eine Violation nach Regel 15.1.1, welche besagt ”Wenn ein*e Spieler*in absichtlich geringfügigen Kontakt verursacht, stellt dies einen Regelverstoß dar, der jedoch nicht als Foul, sondern als Violati- on zu behandeln ist.”

    Annotation: Positionierung von Spieler*innen wenn die Scheibe in der Luft ist

    Was: Spieler*in A verfolgt die Scheibe und wird langsamer, um sicherzustellen, dass er*sie sich zwischen Spieler*in B und der Scheibe befindet. Spieler*in B rennt in den Rücken von Spieler*in A und beide kommen zu Fall.

    Ergebnis: Spieler*in B hat Spieler*in A gefoult.

    Warum: Es ist Spieler*in A erlaubt langsamer zu werden, um zu versuchen die Scheibe zu spielen. Spieler*in B hätte angemessen den Kontakt mit Spieler*in A vermeiden können und hat demzufolge den Kontakt initiiert.


    Was: Spieler*in A verfolgt die Scheibe, stoppt abrupt ab und rennt unmittelbar rückwarts in eine*n sich nähernden Verteidiger*in B. Spieler*in B rennt in den Rücken von Spieler*in A.

    Ergebnis: Spieler*in A hat Spieler*in B gefoult.

    Warum: Spieler*in B konnte Spieler*in A nicht angemessen ausweichen, daher hat Spieler*in A den Kontakt initiiert.


    Was: Spieler*in A verfolgt die Scheibe, wird langsamer und bewegt sich hin und her, um Spieler*in B daran zu hindern, an ihm*ihr vorbeizukommen und ein Spiel zur Scheibe zu versuchen (z.B. ”Boxing out”). Spieler*in B rennt in den Rücken von Spieler A*in. Spieler*in A fängt die Scheibe.

    Ergebnis: Spieler*in B hat Spieler*in A gefoult. Spieler*in A ist in Scheibenbesitz und muss daher keinen Call machen bzw. muss „Play On“/“Weiterspielen“ rufen, falls er*sie vorher einen Call gemacht hat.

    Warum: Spieler*in A ist es erlaubt langsamer zu werden und die Bewegung eines*r Gegenspieler*in zu behindern, um zu versuchen die Scheibe zu spielen. Spieler*in B hätte den Kontakt mit Spieler*in A angemessen verhindern können und initiiert demnach den Kontakt.

    Extra: Es ist zu unterscheiden zwischen dem Behindern gegnerischer Bewegungen und dem Initiieren von Kontakt.

    Es kann unter diesen Umständen zu geringfügigem Kontakt kommen, welcher allerdings kein Foul darstellt.


    Was: Spieler*in A und Spieler*in B spielen im selben Team und verfolgen die Scheibe. Spieler*in B wird langsamer und bewegt sich hin und her um eine*n Gegner*in, Spieler*in C, davon abzuhalten an ihm*ihr vorbeizukommen und ein Spiel zur Scheibe zu versuchen. Spieler*in A fängt die Scheibe.

    Ergebnis: Spieler*in C kann eine Violation gegen Spieler*in B callen.

    Warum: Spieler*in B macht kein Spiel zur Scheibe. Spieler*in C macht ein Spiel zur Scheibe, weshalb es Spieler*in B nicht erlaubt ist, ihn*sie bewusst an seiner*ihrer Bewegung zu behindern.

    Extra: Falls Spieler*in B steht, so ist es erlaubt an dieser Stelle zu bleiben, selbst wenn dies Spieler*in C daran hindert ein Spiel zur Scheibe zu versuchen. Falls allerdings Spieler*in B die Arme ausstreckt, um Spieler*in C zu behindern, so wird dies als Bewegung zur Behinderung von Spieler*in C betrachtet.


    Was: Spieler*in A steht und wartet um die Scheibe zu fangen. Spieler*in B rennt in Richtung von Spieler*in A, springt, fängt den Pass ab und kollidiert dann mit Spieler*in A.

    Ergebnis: Spieler*in B hat Spieler*in A gefoult.

    Warum: Regel 12.6 beinhaltet ausdrücklich, dass ein Spiel zur Scheibe kein Berechtigung zum Initiieren von Kontakt mit anderen Spieler*innen darstellt.

    Extra: Wenn ein Spiel zur Scheibe gemacht wird, müssen die Spieler*innen sicher gehen, dass dies nicht zur unvermeidbaren Kollision mit der Positionierung anderer Spieler*innen führt. Dies beinhaltet sowohl die stationäre Position, als auch diese abhängig von deren Geschwindigkeit und Richtung vor, während und nach dem Versuch die Scheibe zu fangen.


    Was: Spieler*in A steht und wartet um die Scheibe zu fangen. Spieler*in B rennt, springt so, dass Spieler*in A vermieden wird und unterbindet damit den Pass. Spieler*in A bewegt sich in den Weg von Spieler*in B während diese*r sich in der Luft befindet. Es kommt zum Kontakt zwischen Spieler*in A und B.

    Ergebnis: Spieler*in A hat Spieler*in B gefoult.

    Warum: Spieler*in A hat den Kontakt dadurch initiiert, indem er*sie sich in eine Position bewegt hat, die ein*e sich bewegender Gegenspieler*in nicht vermeiden kann. Dies ist ein Blockier-Foul.

    1. 12.6.1. Ein Versuch die Scheibe zu spielen ist keine gültige Rechtfertigung für das Verursachen einer Berührung mit anderen Spieler*innen.
    2. 12.6.2. Bevor ein*e Spieler*in seine*ihre eingenommene Position sprunghaft verlässt, muss er*sie sich grundlegend sicher sein, dass er*sie keine Berührung mit einem*r Gegner*in verursacht.
    3. 12.6.3. Falls ein*e Spieler*in sich nicht hinreichend sicher ist, dass er*sie ein legales Spiel auf die Scheibe vollziehen können, bevor ein*e Gegner*in, welche*r sich auf legale Weise bewegt, dies tut, so müssen sie ihre Bewegung anpassen, um das Initiieren von Kontakt zu vermeiden. Falls diese Anpassung vorgenommen wird, dann bleibt der Ausgang des Spielzuges bestehen.
  7. 12.7. Der*die Spieler*in, die Kontakt initiiert, wird erachtet als der*die Spieler*in welche*r:
    1. 12.7.1. den Ort des Kontaktes erreichte nachdem der*die Gegner*in bereits eine legale Positionierung an diesem Punkt etabliert hatte (sowohl stationär als auch in Bewegung); oder
    2. 12.7.2. seine*ihre Bewegung so veränderte, dass unvermeidbarer Kontakt mit einem*r – unter Berücksichtigung von etablierter Positionierung, Geschwindigkeit und Richtung aller Spieler*innen – sich legal bewegenden Gegner*in verursacht wurde.
      Steinars Kommentar (inoffiziell!): Conflicting contact rules

      It would seem that 12.7.1 and 12.7.2 can both apply at the same time. However, if one is creating “unavoidable contact with an opponent” (12.7.2), one has not established a legitimate position, so in this case, 12.7.2 wins.

      There is much more to say on these issues, but I've generally deferred it to section 17 (on fouls) where more people will be looking for it.

    3. 12.7.3. Falls unklar ist, welche*r Spieler*in eine Berührung verursacht hat, und eine*r der Spieler*innen seine*ihre Position sprunghaft verlassen hat, dann wird der Kontakt als von diesem*r Spieler*in verursacht erachtet.
  8. 12.8. Ein gewisses Maß an geringfügiger Berührung kann vorkommen, wenn zwei oder mehr Spieler*innen sich gleichzeitig zum gleichen Punkt bewegen. Geringfügige Berührungen sollen minimiert werden, werden aber nicht als Foul erachtet.
    Annotation: Sich gleichzeitig auf einen Punkt zubewegen

    Was: Zwei gegnerische Spieler*innen bewegen sich auf den gleichen Punkt zu, um zu versuchen die Scheibe zu spielen. Beide sind sich dessen bewusst, ebenso, dass geringfügiger Körperkontakt auftreten kann. Es kommt zu geringfügigen Körperkontakt.

    Ergebnis: Selbst wenn es zu Kontakt kommt, so ist dies nicht zwingend ein Foul.

    Warum: Falls ein*e Spieler*in klar den Kontakt mit einem*r anderen Spieler*in initiiert, so verursacht er*sie ein Foul (z.B. ein*e Spieler*in steht und ein*e andere*r rennt in diesen hinein oder ein*e Spieler*in beansprucht eine Position klar und ein*e gegnerische*r Spieler*in wechselt seine*ihre Richtung und behindert diese Position auf unverhinderbare Weise). Allerdings kann es vorkommen, dass beide Spieler*innen das Recht auf eine Position haben und keiner für die Initiierung des Kontakts verantwortlich gemacht werden kann. Unter diesen Umständen, falls geringfügiger Körperkontakt auftritt (z.B. Spieler*innen stoßen leicht mit Schultern oder Hüften gegeneinander), so ist dies nicht zwingend ein Foul, da beide Spieler*innen für den Kontakt verantwortlich sind und beiden bewusst war, dass Kontakt auftreten könnte.

    • Szenario 1: Beide Spieler*innen verursachen Kontakt und es kommt zu geringfügigen Körperkontakt.
      Ergebnis: Das Ergebnis des Spielzugs sollte beibehalten werden.
    • Szenario 2: Beide Spieler*innen verursachen Kontakt, aber der Körperkontakt ist nicht geringfügig (z.B. führt dazu, dass ein*e Spieler*in fällt).
      Ergebnis: Dies ist ein Foul von beiden Spieler*innen und als gegensätzliches Foul zu behandeln (17.9.2). Die Scheibe sollte zum*zur Werfer*in zurückgegeben werden.
    • Szenario 3: Beide Spieler*innen verursachen Kontakt und es kommt zu geringfügigen Körperkontakt. Allerdings schlägt ein*e Spieler*in dem*der Anderen auf dem Arm beim Versuch die Scheibe zu spielen.
      Ergebnis: Auch wenn beide Spieler*innen den Körperkontakt initiiert haben, so hat der*die Spieler*in, der*die den Kontakt mit den Armen verursacht hat, ein Foul verursacht, da dies kein geringfügiger Kontakt ist.

    Extra: Diese Szenarien sollten nur berücksichtigt werden, falls beide Spieler*innen gleichzeitig Kontakt verursacht haben. Falls ein*e Spieler*in klar Kontakt initiiert, so hat diese*r ein Foul verursacht.

    Falls ein*e Spieler*in sich nicht bewusst ist, dass es zum Kontakt kommen wird, so sollte der*die Spieler*in, der*die sich dessen bewusst ist, den Kontakt vermeiden und, falls angemessen, ein Dangerous Play-Foul bzw. Gefährliches Spiel-Foul callen.

    Gemäß Regel 17.9.2.1 muss dieser gleichzeitige Kontakt als indirektes Foul behandelt werden, wenn er stattfindet, nachdem die Scheibe gefangen wurde oder nachdem die betroffenen Spieler*innen die Scheibe nicht mehr spielen können (ausgenommen Kontakt im Zusammenhang mit Abschnitt 17.1).

    Beteiligte Spieler*innen sollten sich bewusst sein, dass sie oftmals nicht die beste Perspektive darauf haben, wer den Kontakt initiiert hat und daher nahestehende Spieler*innen nach deren Perspektive fragen.

  9. 12.9. Spieler*innen dürfen nicht ihre ausgestreckten Arme oder Beine benutzen, um die Bewegung gegnerischer Spieler*innen zu behindern.
    Steinars Kommentar (inoffiziell!): Principle of verticality

    USAU rules include a “principle of verticality” in that players have special rights on the area above their torso. WFDF has no such rule, and this is governed mostly by the normal foul rules; however, 12.9 takes on one task that would be covered by this principle. Namely, you cannot hold your arm over someone (e.g., their shoulder) to prevent them from legally jumping.

  10. 12.10. Kein*e Spieler*in darf die Bewegung eines*r anderen Spieler*in körperlich unterstützen oder einen Ausrüstungsgegenstand bzw. Objekt nutzen, welches hilft, Kontakt mit der Scheibe herzustellen.
    Annotation: Die Bewegung eines*r Spieler*in unterstützen oder der Gebrauch von Ausrüstung

    Falls ein*e Angreifer*in die Bewegung eines*r anderen unterstützt oder einen Gegenstand benutzt, um die Scheibe zu berühren, so ist dies ein Turnover. Siehe Regeln 13.2.6 und 13.2.7.

    Falls ein*e Verteidiger*in die Bewegung eines*r Mitspielers*in unterstützt oder einen Gegenstand benutzt, um die Scheibe zu berühren (z.B. durch Werfen einer Kappe in Richtung der Scheibe), so ist dies eine Violation. Der*die beabsichtigte Fänger*in sollte den Scheibenbesitz erhalten.

    Steinars Kommentar (inoffiziell!): Wall jump

    Likewise, one should not jump onto a nearby wall (which often exists in tight indoor spaces, where the regular 3m buffer zone might not be available) to try to reach the disc. For one, it would be out-of-bounds if done by an offense player, since ground is defined to include walls (after a wall-jump incident in European indoors club). But even for defense players, it's probably not within the spirit of the rules and possibly unsafe.